Bewerber: Klaus-Peter, der Unscheinbare

Gelegentlich passiert es, dass man Bewerbungsunterlagen einfach nur „öde“ findet. Da hat jemand Jahre studiert, seinen Bachelor und Master geschafft und die Bewerbungsunterlagen geben nicht viel mehr her als das es sich um eine relativ unscheinbare Person handelt, die man einfach so „mitlaufen“ lässt. Da auch wir uns nicht ganz dem Leistungsprinzip verweigern können, müssen wir uns die Frage stellen, wie viel Einsatz können wir uns für so einen Kandidaten leisten?

Es ist eben ein Absolvent mit fehlender Berufs- und Führungserfahrung. Und er verstand es auch nicht, sich in den Bewerbungsunterlagen „richtig zu verkaufen“, wie ich später feststellen konnte.

Im Beratungsgespräch gehe ich offen und ehrlich mit unseren Kandidaten um. Ich glaube auch unbequeme Dinge so ansprechen zu können, das dass Gespräch im Fluss bleibt. Ich erklärte auch, dass er unter den vielen Kandidaten eben nicht besonders auffällig ist. Spannend ist bei solch persönlichen Aussagen immer die Reaktion der Gegenseite. Bricht man das Gespräch ab. Führt man es befangen weiter, oder nimmt man den Hinweis auf, um nach Lösungen zu suchen?

Wir blieben im Gespräch und ich bat um Erklärung, um was es sich bei den Punkten „Nachhilfeunterricht“ und Sport“ im Lebenslauf handelte.

Am Ende entstand aus dem unauffälligen Hinweis „Nachhilfe und Sport“ folgender Text in seinem Profil, der an der richtigen Stelle zu finden ist.

„Persönlich zeichnet Herrn J. aus, dass er während und auch nach dem Studium als Nachhilfelehrer in den Fächern Mathematik, Physik und der französischen Sprache tätig ist. Privat beschäftigt er sich mit Fußball und Kraftsport. Mit Herrn J. gewinnen Sie somit nicht nur einen Teamplayer, sondern auch jemanden, der ein Team anleiten und motivieren kann.“

 

Lesen Sie auch:  Was Kunden über Netzwerk Arbeit sagen.................