Ihre Bewerbung ist die erste Gelegenheit, einen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass Sie die richtige Person sind. Sehen Sie Ihre Bewerbung als Arbeitsprobe an, mit der Sie sich durch Inhalt und Form im Unternehmen vorstellen können.
Vergessen Sie unbedingt, dass Bewerbungsunterlagen nur eine Auflistung von persönlichen und fachlichen Informationen sind. Vorsicht, denn man interessiert sich nicht nur für Ihre Kenntnisse und Qualifikationen. An Form und Inhalt der Bewerbung versucht man auch zu erkennen, wie Sie ins Team passen – und mindestens ebenso wichtig – wie Ihr Umgang mit Kunden und Lieferanten sich darstellen könnte.
Selbstverständlich legt man Wert darauf, dass man den Personalentscheider mit Namen anschreibt. Rechtschreibfehler, fehlende Angaben und Übertreibungen wird man auch recht schnell erkennen und dementsprechend reagieren. In einigen Fällen aber kann man auf die Nennung des Ansprechpartners verzichten und auch ein paar Flüchtigkeitsfehler werden hin und wieder verziehen.
Hoffen Sie aber nicht auf zu viel Rücksicht, denn in den meisten Fällen bewerben sich viele Personen auf eine Position. Vor allen Dingen, wenn Sie die Position in einer der vielbesuchten Jobbörsen gefunden haben.
Wer Bewerbungen schreibt, sucht einen Job. So einfach könnte man es ausdrücken. Doch es geht meistens um viel mehr. Im Idealfall möchte man:
- seinen Lebensunterhalt verdienen
- einer interessanten Aufgabe nachgehen
- soziale Kontakte gewinnen und pflegen
- und eventuell noch Rücklagen bilden
Und nun geht man ans Werk, denn Bewerbungsunterlagen zu erstellen, sollte kein Problem sein. Zumindest bekommt man diesen Eindruck oft im Internet vermittelt. Laden Sie sich einfach eine aus den 70 kostenlosen Vorlagen und überschreiben alle Inhalte mit Ihren Daten. Schnell noch ein vorgefertigtes Anschreiben auswählen und soviel wie möglich Anlagen beifügen, um zu zeigen, was für ein Schwergewicht man. Zum Abschluss fragt man noch ein oder zwei nahestehende Personen, in der Hoffnung, dass diese sich auch wirklich trauen, ihre Meinung offen und ehrlich zu äußern. Wichtig wäre auch zu wissen, dass diese Personen sich mit dem Thema wirklich gut auskennen.
Die Realität sieht aber oft anders aus. An dieser Stelle möchten wir Ihnen
- die wichtigsten Grundlagen für eine professionelle Bewerbung übermitteln
- und anbieten, unseren kostenlosen Bewerbungscheck in Anspruch zunehmen
Was es bei der Zusammenstellung von Bewerbungsunterlagen zu beachten gilt, möchten wir Ihnen hier vermitteln. Zunächst die Grundlagen:
- In den meisten Fällen bewirbt man sich per E-Mail. Für diesen Fall sollten Sie alle Dokumente (Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen) in einer PDF-Datei zusammenfassen.
- Diese PDF-Datei muss einen Namen bekommen. Es empfiehlt sich. „Bewerbung-Nachname-Vorname“. So ist sichergestellt, dass Ihre Bewerbung immer gefunden werden kann.
- Dokumente sollen nicht nur gerade eingescannt werden, sondern auch in gut lesbarer Qualität.
- Achten Sie darauf, dass eine Bewerbung per E-Mail, inklusive aller Anlagen höchstens 5-7 MB groß ist.
- Ein Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein
- Auch bei umfangreicher Berufserfahrung, sollte ein Lebenslauf nicht länger als 3-4 Seiten sein
- Wählen Sie einen passenden und selbsterklärenden Inhalt für die Betreffzeile
- Auch wenn das Anschreiben sich schon in der PDF befindet, nehmen Sie diesen Text als Inhalt für die E-Mail.
- Benutzen Sie nur PDF-Dokumente und keinen Mix aus unterschiedlichen Dateiformaten (Word, JPEG, PDF, BMP usw.)
- Verwenden Sie nie Software zum komprimieren Ihrer Daten, außer Sie haben es mit dem Empfänger vereinbart.
- Verwenden Sie eine seriöse E-Mailadresse zum Versand Ihrer Unterlagen. Bestenfalls legen Sie eine neu bei einem der bekannten Anbieter an. Z.B. Nachname.Vorname@Anbieter.de.
- Versenden Sie E-Mails nicht in den späten Nachtstunden.
- Extra-Tipp: Schicken Sie Ihre fertige Bewerbung einfach zu Kontrollzwecken an Ihre eigene E-Mail-Adresse. So sehen Sie selbst, wie ein Personalchef Ihre Bewerbung erhält. Zur Not können Sie auf diese Art noch nachbessern, wenn Ihnen etwas auffällt.
Und nun zum Thema Bewerbung
Das Anschreiben
Ein Anschreiben besteht aus folgenden Elementen: Empfänger, Absender, Datum, Betreffzeile, Anrede, Einleitung, Hauptteil, Unternehmensbezug, Schlussteil, Grußformel und Unterschrift, Anlagenverzeichnis und eventuell einem PS (Postskriptum). Die wichtigsten Bestandteile erklären wir Ihnen nachstehend.
Einstieg
Aller Anfang ist schwer, das gilt auch für Ihr Bewerbungsanschreiben. Mit dem perfekten Einstieg können Sie Aufmerksamkeit und Neugier beim Personaler wecken. Sie können aber auch das Gegenteil erreichen und langweilen. Verzichten Sie deshalb auf inhaltsleere oder selbsterklärende Sätze. „Hiermit bewerbe ich mich…“, das ist selbsterklärend, schließlich hält der Leser gerade Ihre Bewerbung in der Hand. Kommen Sie besser zur Sache, formulieren Sie gleich zum Einstieg direkter und überzeugen Sie.
Ein guter Einstieg kann z.B. sein, sich selbst mit wenigen Worten, aber überzeugend vorzustellen. Oder hatten Sie zum Personaler schon telefonisch oder auf einer Messe Kontakt? Darauf können Sie eingehen und in die nächsten Abschnitte des Aufbaus überleiten. Gut ist auch Ihre Leidenschaft für einen Beruf, Ihr Interesse an einem Thema, einem Arbeitgeber oder Ihre individuelle Motivation, warum Sie genau diesen Job machen wollen.
Hauptteil
Im Hauptteil geht es um Eigenwerbung. Erklären Sie, warum Sie die beste Besetzung für die freie Stelle sind. Achten Sie darauf, nicht nur Ihren Lebenslauf nachzuerzählen. Gehen Sie auf die Anforderungen ein, die für den Job besonders relevant sind. Welche das sind, finden Sie in der Regel in der Stellenanzeige des Unternehmens. Hier geht es jedoch nicht darum, einfach nur aufzuzählen. Mit Formulierungen wie „ich bin teamfähig, belastbar, verantwortungsbewusst und motiviert“ können Sie niemanden überzeugen. Verwenden Sie zur Erklärung lieber Beispiele aus Ihrer bisherigen Laufbahn. So werden aus leeren Worten schlagkräftige Argumente.
Unternehmensbezug
Diesen Teil des Anschreibens sollten Sie dafür nutzen, um Ihre Qualifikationen und Fähigkeiten direkt auf den Arbeitgeber und die anvisierte Stelle zu beziehen. Die Frage dabei lautet: Welchen Mehrwert bringen Sie für das Unternehmen mit? Genau danach suchen Personaler und Arbeitgeber. Einen Mitarbeiter, der das Team und die ganze Firma nach vorne bringt.
Hier empfehlen sich Erfolge, die Sie verbuchen konnten, am besten mit konkreten Zahlen und Beispielen. Umsatzsteigerungen, Kostenreduzierung, geleitete Projekte, zufriedene Kunden, umgesetzte Ideen – beschreiben Sie, was Sie erreicht haben. Bei der Auswahl Ihrer Erfolge sollten Sie allerdings berücksichtigen, dass es auch für den potenziellen Arbeitgeber von Interesse ist. Gut ist es auch, eine direkte Verbindung zwischen bisherigen Leistungen und zukünftigen Zielen herzustellen. Nach dem Motto: „Meine Erfahrungen im Bereich XY möchte ich nutzen, um in Ihrem Unternehmen Ziel Z zu erreichen.“
Abschluss
Da der Abschluss als letztes gelesen wird, bleibt er auch besonders gut im Gedächtnis. Das bedeutet für Sie, dass Sie hier nochmals besonders vorsichtig sein sollten. Das Wichtigste: Verzichten Sie auf Konjunktiv! Kein „ich würde mich freuen…“, kein „es wäre schön von Ihnen zu hören“ und auch kein „ich wäre Ihnen dankbar, für ……“. Wer im Konjunktiv formuliert, schwächt das Gesagte ab. Sie klingen nicht selbstbewusst und überzeugend, sondern scheinen selbst Zweifel zu haben, dass der Personaler sich bei Ihnen meldet. Lassen Sie Konjunktive weg und schreiben Sie lieber selbstbewusst mit einem „Call-to-action“. Beispielsweise so:
- Ich freue mich auf eine persönliches Gespräch mit Ihnen………………
- Für Fragen stehen ich Ihnen gerne unter………………….
- Ich freue mich auf Ihre Nachricht………………
Wer einen Brief bekommt, schaut zunächst auf die Elemente, die in irgendeiner Form hervorstechen: z.B. den Betreff, Passagen, die fett geschrieben sind, und eben auf das PS. Deswegen bietet das PS (Nachsatz) einen wunderbaren Raum für alles, was besonders wichtig für den Empfänger ist und im Gedächtnis bleiben soll.
PS. Bei all den Empfehlungen beachten Sie, dass ein Anschreiben nicht länger als 1 DinA4-Seite sein soll. Ihre Aufgabe ist es, aus den vielen Möglichkeiten, die Wichtigsten in überzeugende Sätze zu packen.
Das Bewerbungsfoto
Die anonyme Bewerbung, also eine Bewerbung ohne Bewerbungsfoto, hat in den letzten Jahren immer mehr an Aufmerksamkeit und auch Einsatz erhalten. Nichtsdestotrotz ist ein Bewerbungsbild für rund 80% der Personaler nach wie vor wünschenswert.
Personaler entscheiden oftmals innerhalb einiger Minuten über die Erfolgsaussichten einer Bewerbung. Deshalb sollte der Bewerber sich intensiv mit seiner Bewerbung auseinandersetzen und sich bestmöglich präsentieren. Um sich von den anderen Kandidaten abzuheben empfiehlt sich ein besonders aussagekräftiges, positives Bewerbungsfoto. Denn oftmals entscheidet der erste visuelle Eindruck darüber, welche Fähigkeiten der Personalentscheider einen Kandidaten zuschreibt. Hier können Sie mit dem richtigen Bewerbungsfoto Interesse wecken und mögliche kleine Schwächen in anderen Bereichen der Bewerbung zum Beispiel beim Anschreiben, Deckblatt, Lebenslauf oder Praktikum ausgleichen.
Bewerbungsfoto
Trotz des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes ist es in Deutschland üblich einer Bewerbung ein Bewerbungsfoto beizufügen. So kann sich der Personalentscheider einen ersten Eindruck bezüglich des Bewerbers machen. Und da man bekanntlich keine zweite Chance für einen ersten Eindruck erhält, kommt dem Bewerbungsfoto eine außerordentlich große Bedeutung zu. Bewerbungsfoto.de zeigt Ihnen auf was Sie achten sollten und wie Sie mit einem guten Foto überzeugen können.
Beim Bewerbungsfoto auf keinen Fall sparen
Selten werden Kandidaten aufgrund eines besonderes verrücktem, besonders künstlerischem oder sonst wie besonders außergewöhnlichen Foto eingestellt – allerdings kann genau das Gegenteil vorkommen: Ein falsches oder unprofessionelles Bewerbungsfoto ist ein absolutes No-Go. Denn was signalisiert ein solches Foto? Im besten Fall das der Kandidat ein Freigeist ist und sich nicht in eine Schublade pressen lassen will. Im schlimmsten Fall wird dem Kandidaten eine gewissen „Gedankenlosigkeit“ unterstellt. Deswegen gilt: Sparen Sie auf keinen Fall an dem Bewerbungsfoto. Wenn Sie sich unsicher sind, dann lassen Sie sich intensiv beraten und gegebenenfalls auch coachen.
Der Lebenslauf
Bei all den Möglichkeiten für einen Lebenslauf konzentrieren wir uns auf den tabellarischen Lebenslauf, der zu mehr als 90 % Verwendung findet. Er hat sich wegen seiner Übersichtlichkeit und Aussagekraft bewährt: Kompetenzen, Erfahrungen, Erfolge, Soft Skills, Interessen und Hobbys – all das lässt sich in dem Curriculum Vitae kompakt und präzise auf wenigen Seiten darstellen.
Die drei wichtigsten Anforderungen an den tabellarischen Lebenslauf lauten:
- Hohe Übersichtlichkeit bei Layout und Design.
- Klare Struktur bei Aufbau und Gliederung.
- Relevante Aussagekraft bei Inhalt und Kompetenzen.
Der Personaler muss die wichtigsten Qualifikationen des Kandidaten auf einen Blick erkennen können. Die Inhalte des tabellarischen Lebenslaufs werden daher in Abschnitte gegliedert und nach Überschriften geordnet. So entsteht eine übersichtliche Struktur.
Ein tabellarischer Lebenslauf sollte dem Personalentscheider zeigen, dass Sie ALLE gewünschten Voraussetzungen erfüllen. Fachliche ebenso wie persönliche. Nennen Sie hierzu nicht nur Ihre bisherigen Tätigkeiten und Erfahrungen. Auch Erfolge überzeugen im tabellarischen Lebenslauf. Die Bezeichnungen der Überschriften können variieren. Der Aufbau aber bleibt gleich. Die Sortierung erfolgt in abnehmender Wichtigkeit, beginnend mit Pflicht-Bestandteilen und optionalen Bestandteilen:
Wichtige Angaben im Lebenslauf
Pflichtangaben
- Persönliche Daten
- Berufliche Erfahrung (lückenlos)
- Ausbildung / Studium (höchster Abschluss)
- Besondere Kenntnisse (relevante!)
- Ort, Datum / Unterschrift
Freiwillige Angaben
- Staatsangehörigkeit
- Familienstand
- Konfession
- Bewerbungsfoto
- Praktika
- Zertifikate / Auszeichnungen
- Auslandserfahrung(en)
- Fremdsprachen
- Interessen & Hobbys
- Referenzen
Unterschätzen Sie nicht die Interessen und Hobbys im Lebenslauf. Sie dienen nachweislich dazu, mehr über die Persönlichkeit eines Kandidaten zu erfahren und runden das Gesamtbild ab. Nennen Sie aber nur Hobbys und Interessen, die (indirekt) für den Job relevante (soziale) Kompetenzen dokumentieren.
Tabellarischer Lebenslauf: Inhalt
Entscheidend ist, dass der Inhalt des tabellarischen Lebenslaufs vollständig sowie lückenlos ist. Unbegründete Lücken im Lebenslauf, ebenso wie Lücken in den persönlichen Angaben können schnell das Aus bedeuten.
Achten Sie daher bitte auf diese Details:
- Überschrift und Name
Ein tabellarischer Lebenslauf hat immer eine Überschrift. Sie lautet entweder schlicht „Lebenslauf“ oder „Lebenslauf“ PLUS Vorname und Nachname. Ob Sie zuerst Ihren Namen und dann Lebenslauf schreiben oder die Überschrift Ihrem Namen voran stellen oder kleiner darunter oder daneben setzen, ist eine Frage des Layouts. - Persönliche Angaben
Zu den persönlichen Daten gehören: Anschrift (Straße, PLZ, Ort), Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort. Diese Angaben sind Pflicht. Familienstand, Staatsangehörigkeit und Konfession sind dagegen freiwillige Angaben (optional). Wer mag, kann neben die persönlichen Daten auch seinen aktuellen Beruf deutlich sichtbar schreiben. Das kann sinnvoll sein, wenn Sie nur den Arbeitgeber wechseln wollen, nicht aber den Beruf oder die Position. - Beruflicher Werdegang
Die bisherigen Stationen bilden den Kern des tabellarischen Lebenslaufs. Sie sollten so präzise und kompakt wie möglich formuliert werden. Die Zeitangaben (Standard: „MM/JJJJ – MM/JJJJ“) stehen links, die Stationen rechts. Ab einer Pause von mehr als drei Monaten zwischen zwei Stationen spricht man von einer „Lücke im Lebenslauf“, die erklärt werden muss. Kürzere Zeiten werden der beruflichen Neuorientierung und Bewerbungsphase zugestanden.Zählen Sie im Werdegang aber nicht nur auf, wo Sie schon gearbeitet haben und was Sie gemacht haben. Arbeiten Sie vielmehr den Nutzen heraus, den bisherige Arbeitgeber durch Ihre Mitarbeit hatten. Bewährt hat sich dazu folgender Aufbau:Position: Welchen Job hatten Sie? (Englische oder kryptische Jobtitel übersetzen.)
Arbeitgeber: Bei welchen Firmen waren Sie tätig? Was waren das für Unternehmen (Prestige, Wettbewerber)? Korrekte Firmenbezeichnung mit Gesellschaftsform und Firmensitz (evtl. Mitarbeiterzahl).
Aufgaben und Erfolge: Für was waren Sie zuständig, was haben Sie bewirkt? Zahlen!
Fassen Sie sich dabei möglichst kurz und formulieren Sie prägnant. Keine Prosa, Stichworte im Telegrammstil reichen.
Ausbildung / Schule / Studium
Nach dem Werdegang folgt der Bildungsweg. Sie können diesen Abschnitt auch „Ausbildung“, „Studium“ oder eben „Bildungsweg“ nennen. Zur Ausbildung gehören Studium (mögliche Stipendien), Ausbildung, Schulbildung und Schulabschlüsse (inklusive Noten und Abschlussarbeit-Thema). Aber auch geleisteter Wehr- oder Ersatzdienst.
Praktika
Dieser Abschnitt ist für Berufseinsteiger gedacht, die noch keine einschlägigen Berufserfahrungen vorweisen können. Umso interessanter sind Erfahrungen, die im Praktikum gewonnen wurden. Stellen Sie dabei einen Bezug zur Stelle her und nennen Sie die Fähigkeiten, die Sie sich im Praktikum aneignen konnten.
Besondere Kenntnisse
Zusätzliche Qualifikationen, Weiterbildungen und Zertifikate runden das Profil ab. Wählen Sie auch hier nur Kompetenzen aus, die für die Stelle wichtig sein könnten. Grundregel für den tabellarischen Lebenslauf: Alle Angaben müssen einen Mehrwert für den angestrebten Job bieten. Alles andere ist nicht relevant, Leseballast und sollte gestrichen werden.
Interessen und Hobbys
Gerade bei Berufseinsteigern sind der Werdegang und die Ausbildung oft gleichförmig. Deshalb können sie sich mit den Interessen und Hobbys differenzieren. Zum Beispiel durch…
- Engagement in (Sport-)Vereinen
- Ehrenamt
- Auslandserfahrung
- Fremdsprachen/Sprachreisen
- IT- und EDV-Kenntnisse
- Führerschein, Staplerschein, Kranschein
- Auszeichnungen, Publikationen
- Referenzen
Ort, Datum und Unterschrift
Das Datum unterstreicht dessen Aktualität und signalisiert: Dieser Lebenslauf wurde nicht recycelt, sondern nur für diese Stelle formuliert.
Die Anlagen
Eigentlich kaum zu glauben, aber selbst beim Thema „Anlagen in der Bewerbung“ können Sie jede Menge falsch machen!
Ein Beispiel:
Personalchef Martin Sch. sitzt samstags vor dem PC und schiebt Überstunden. Er arbeitet einen Bewerbungsstapel ab, der keinen Aufschub duldet. Seufzend öffnet er die erste E-Mail-Bewerbung – oje, gleich über zwanzig Anhänge und alle unsortiert! Das kann ja heiter werden.
Gut gemeint, aber voll daneben! Die Taktik „viel hilft viel“ ist leider nicht aufgegangen. Nicht alles, was im Entferntesten mit Ihrem beruflichen Werdegang zu tun hat, darf unkritisch in den Anhang der Bewerbung eingebunden werden.
In diesem Fall sind gleich zwei entscheidende Fehler passiert. Zum einen hat man, zwar in guter Absicht, aber ohne sinnvolles System, viel zu viele Anlagen beim Bewerbungsschreiben beigefügt. Besser ist es, hier eine sinnvolle Auswahl zu treffen. Und zum anderen sollten alle Dokumente einer Bewerbung – also auch die Anlagen – in einer PDF zusammengefasst werden. Nichts ist schlimmer, als den Personalentscheider Ihre Bewerbungsdokumente sortieren zu lassen.
Was muss eine Anlage zur Bewerbung alles können?
Außer bei einer Kurzbewerbung, gehören Anlagen zur Bewerbung, wie das Amen zum Gebet. Natürlich ist es notwendig, eine Bewerbung durch Zeugnisse und Referenzen glaubhaft zu machen. Dazu gehören in der Regel Schulabschluss, Arbeitszeugnisse, Empfehlungen, Zertifikate über Fortbildungen und in Ausnahmefällen auch Arbeitsproben. Das erstmal kurz vorweg.
Bewerbung Anlagen
Wichtig ist, bei der Auswahl der Anlagen mit Köpfchen vorzugehen. Was könnte den Personalchef interessieren? Neben Schulabschluss und abgeschlossener Ausbildung sollten auch die aktuellsten Arbeitszeugnisse angefügt werden. Wer bereits einen langen Lebenslauf und ein bewegtes Berufsleben hinter sich hat, muss aussortieren, um den Bewerbungsleser nicht zu überfordern.
Welche Anlagen müssen Sie beifügen?
Grundsätzlich gilt: Bei einer zeitgemäßen Bewerbung sollten Sie Ihren Fokus aufs Aktuelle und Wesentliche legen. Erstens werden erfahrungsgemäß von einer sehr umfangreichen Bewerbung nur Teile gelesen. Zweitens zeigen Sie, dass Sie in der Lage sind, die Dinge auf den Punkt zu bringen und einen Blick fürs Wichtige haben. Und drittens gibt die Versendung per E-Mail ohnehin schon oft ein Limit an Volumen vor.
Eine generelle Vorschrift, welche Anlagen Sie Ihrer Bewerbung beifügen müssen, gibt es nicht. Je nachdem, auf welcher Sprosse der Karriereleiter Sie sich gerade bewegen, müssen Sie individuell entscheiden, welche Anlagen den Informationsgehalt Ihrer Bewerbung am besten unterstreicht.
Überwinden Sie Ihren Drang nach Vollständigkeit und sortieren Sie ältere, nicht mehr relevante Zeugnisse, Zertifikate und Referenzen aus. Mehr als 20 Anlagen sind einfach zu viel des Guten. Im Vorstellungsgespräch sollten Sie aber tatsächlich alles vollständig dabeihaben, um bei Nachfragen entsprechend gerüstet zu sein. Das kommt gut an.
Der Anlagenkatalog
Anlagen Faustregel – Höchster Bildungsabschluss
Berufsanfänger sollten ihren Schulabschluss immer beifügen. Beachten Sie, je älter Sie werden, desto weniger relevant wird das Schulzeugnis. Als Faustregel gilt: Wenn Sie ein abgeschlossenes Studium haben, brauchen Sie Ihr Schulzeugnis nicht mehr beilegen. Arbeiten Sie in einem Beruf,
in dem Abitur nicht zwingend notwendig ist, würde ich es beifügen. Hatten Sie bisher einen bewegten Lebenslauf, legen Sie lieber ein Arbeitszeugnis mehr dazu und lassen Sie dafür die Schulnoten weg.
Ausbildungsabschluss
Der Ausbildungsabschluss sollte immer einer Bewerbung beigefügt werden.
Hochschulabschluss / Diplom
Die Zeugnisse und Urkunden eines abgeschlossenen Studiums sollten immer beigefügt werden.
Qualifizierte Arbeitszeugnisse / Zwischenzeugnisse
Arbeitszeugnisse sind Referenzen und haben im Bewerbungsprozess einen hohen Stellenwert. Sie geben Einsicht über die Tätigkeiten und die Qualität der geleisteten Arbeit. Fehlt das eine oder andere Arbeitszeugnis, gibt es nicht selten Anlass zu negativen Spekulationen. Faustregel: Arbeitszeugnisse möglichst lückenlos nachweisen. Hatten Sie sehr viele Jobs, sollten Sie die aktuellsten und die langjährigsten beifügen. Drei bis vier sollten genügen, um dem Leser einen repräsentativen Eindruck zu verschaffen.
Zertifikate von Weiterbildungen
Wenn Sie erfolgreich Kurse oder Seminare besucht haben, die beruflich relevant sind, sollten Sie dies auch belegen. Dazu gehören insbesondere IT- und Sprachkurse oder Seminare über fachliches Spezialwissen. Es versteht sich von selbst: nicht bestandene Kurse werden besser weggelassen.
Referenzen / Empfehlung
Referenzen sind Gold wert. Im Gegensatz zum Arbeitszeugnis, auf das Sie als Arbeitnehmer ein Recht haben, handelt es sich bei einer Referenz um eine freiwillige, persönliche Empfehlung. Besser geht es nicht.
Praktika
Praktika sind elementar wichtig für Berufsanfänger und Studenten. Alle anderen Arbeitnehmer brauchen ihre Praktika nicht mehr nachzuweisen.
Publikationen
Bei bestimmten Berufsgruppen kann eine Liste der Publikationen sinnvoll sein und im Anhang beigefügt werden.
Arbeitsproben
Arbeitsproben sollten der Bewerbung nur beigefügt werden, wenn es ausdrücklich verlangt wird oder in der Berufssparte üblich ist. Im Kreativbereich kann schon die ganze Bewerbung zur
Arbeitsprobe werden!
Sonderfälle
Falls verlangt, gibt es auch in bestimmten Berufen Nachweise, die gefordert werden, insbesondere Gesundheitszeugnis, polizeiliches Führungszeugnis, Staplerführerschein etc.
Eine studierte Managerin mit Berufserfahrung benötigt keineswegs mehr ihr Abiturzeugnis. Hier genügt das Unidiplom. Ein Bilanzbuchhalter würde sein Abi-Zeugnis beifügen, da auch ohne allgemeine Hochschulreife der Abschluss zum Bilanzbuchhalter erworben werden kann. Es sei denn, er hat sehr viel Berufserfahrung. Dann liegt der Schulabschluss weit zurück, verliert an Bedeutung. Kurse, die Sie zwar erfolgreich absolviert haben, die aber nicht zur Stelle passen, können ebenfalls unter den Tisch fallen.
Über den Daumen gepeilt könnte man sich auf die letzten drei Arbeitsstellen beschränken. Oder den Fokus etwa auf die letzten zehn Jahre legen. Wie gehabt – je nachdem, was besser zu Ihrer Vita passt. Aber auch das sind nur Richtwerte, die zur Orientierung dienen. Am Ende ist tatsächlich bei der Auswahl Ihr Fingerspitzengefühl gefragt.
Wenn Sie beispielsweise bei den letzten drei Jobs nur kurzzeitig beschäftigt waren, davor aber zwanzig Jahre fest bei einem Arbeitgeber, so muss das Arbeitszeugnis über den langen Zeitraum zwingend als Anlage beigefügt werden, weil das am aussagekräftigsten ist.
Ein Personalverantwortlicher sieht sofort, ob alle wirklich wichtigen Daten und Fakten einer Bewerbung belegt sind. Er kann sehr gut abschätzen, wenn etwas von Relevanz fehlt und ob taktische Gründe hierbei eine Rolle spielen. Ein schlechtes Arbeitszeugnis zu unterschlagen, ist daher keine gute Idee. Spätestens im Vorstellungsgespräch holt das eine Bewerberin oder einen Bewerber wieder gnadenlos ein.
Reihenfolge der Anlagen
Es gibt zwei Empfehlungen, wie Sie Ihre Anlagen hinter den Lebenslauf sortieren:
1. Nach der Chronologie Ihres Lebenslaufs
Im modernen Lebenslauf steht das Aktuellste direkt vorn, das heißt, die Reihenfolge ist antichronologisch. Die zuletzt angetretene Stelle ist im Lebenslauf ganz oben.
Dementsprechend befindet sich das jeweilige Arbeitszeugnis, soweit es schon vorliegt, im Anlagenstapel zuerst. Das Schema setzt sich entsprechend fort.
2. Ausbildungsnachweis (Ausbildung oder Studiendiplom) zuerst
Die Arbeitswelt teilt ihre Arbeitskräfte in „Gelernt“ und „Ungelernt“ ein. Auch in den Stellenangeboten wird gezielt nach Kräften gesucht, die bestimmte Ausbildungskriterien erfüllen. Trotzdem bewerben sich genug Bewerberinnen und Bewerber, die nicht die gewünschten Eigenschaften mitbringen. Daher kann es sinnvoll sein, ganz oben im Anlagenstapel das Unidiplom, die Meisterprüfung oder Ihre kaufmännische Ausbildung zu platzieren. In der Folge sortieren Sie die weiteren Anlagen chronologisch in der Reihenfolge Ihres Lebenslaufs.
Anlagenverzeichnis bei der Bewerbung
Ein extra Inhaltsverzeichnis für die beigefügten Anlagen – muss das sein? Noch ein zusätzliches Blatt, dass die Bewerbung aufbläht? Oder eher nützlicher Wegweiser durch die Anlagen? Die Expertenmeinungen gehen in diesem Punkt auseinander. Klar ist: Der Trend geht hin zu „schlanken“ Bewerbungen. Wer sich in der Reihenfolge bei den Anlagen am Lebenslauf orientiert, sollte sich ein Anlagenverzeichnis besser sparen.
Anlagenvermerk im Anschreiben
Das Bewerbungsschreiben richtet sich nach den DIN-Vorschriften 5008 für Geschäftsbriefe. Hier ist es üblich, am Ende des Briefs das Wörtchen „Anlagen“ zu vermerken, falls Anlagen mitgeschickt werden. Daher hat sich eingebürgert, dass auch im Bewerbungsschreiben der Anlagenvermerk verwendet wird.
Ob Sie das Wörtchen „Anlagen“ in Ihrem Anschreiben anfügen oder nicht, würde ich davon abhängig machen, wie viel Platz Ihnen noch zur Verfügung steht. Da ein Bewerbungsschreiben auf nur eine Seite passen sollte, kann es unten durchaus knapp werden. Bevor Sie das Wort irgendwie noch dazu quetschen, lassen Sie es besser weg. Das ist genauso gut.
Üblicherweise steht das Wort „Anlagen“ linksbündig drei Zeilen unter der Grußformel. Alternativ können Sie auch aus Platzgründen das Wort „Anlagen“ rechtsbündig auf Höhe Ihres Vor- und Zunamens anbringen. So stellen Sie optisch ein Gleichgewicht her, wenn der Platz unten links knapp ist.
Darstellung des Anlagenvermerks
Das Wort „Anlagen“ wird in der gleichen Schriftart und -größe dargestellt, wie der restliche Text. Eine kursive Schriftweise des Worts oder eine Unterstreichung entspricht nicht den Normvorschriften. Gegen Fettschrift ist nichts einzuwenden. Das verleiht dem Wort sogar einen gewissen Stellenwert.
Auflistung der einzelnen Anlagen im Anschreiben – Platzverschwendung
Damit auch ja nichts schief geht, wird im Bewerbungsschreiben zum Wörtchen „Anlagen“ gerne auch noch genau aufgezählt, welche Anlagen im Anhang zu finden sind. Deckblatt, Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen – das kann sich doch jeder denken, dass das einer Bewerbung beigefügt wird. Lassen Sie besser diese selbsterklärende Aufzählung weg und nutzen Sie den Platz, um Ihre Motivation oder Ihre Softskills besser in Szene zu setzen.