Wenn dem Handwerk die Brötchen wegschwimmen……………………..

Heute erzählte mir mein Heizungsbauer, dass 3 Ex-Auszubildende einer Kfz-Werkstatt zur gleichen Zeit zu AIRBUS nach Hamburg gewechselt sind. Bessere Arbeitszeit und ein höheres Einkommen waren wahrscheinlich ausschlaggebend.

Gleichzeitig sahen wir vor kurzer Zeit im TV einen Bericht über einen Bäcker in Süddeutschland, der seinen drei neuen AZUBIS die doppelte Ausbildungsvergütung bezahlt und in der Arbeitszeit auch noch Kompromissbereitschaft zeigt. Sicherlich kann man sich das als Arbeitnehmer oder Arbeitgeber „gefallen“ lassen und schwimmt auf dieser Knappheitswelle mit. Das alles hat aber Folgen und man muss früher oder später dafür bezahlen.

Ich z.B. bin nicht bereit, bei einem Bäcker 50 Cent bis 70 Cent für ein Brötchen zu bezahlen, zumal es oft auch zum weiteren Aufbacken in Filialen geliefert wird. Wir bekommen also in der Bäckerei und an den Tankstellen halbfertige Ware, die diesen „Prozessen“ angepasst werden. Die Alternative sind die von mir im Lebensmitteleinzelhandel gekauften TK-Brötchen oder Aufbackbrötchen, die von der Konsistenz und im Geschmack sehr gut sind. Schnell ist ein Wochenvorrat gekauft und man tut dem Auto und der Umwelt etwas Gutes. Die Bäckerei und die Tankstelle in 2 km Entfernung werden von mir nun nicht mehr besucht. Bedauerlich finde ich es schon.

Dann gibt es aber eine Bäckerei, in einem Dorf in ca. 15 km Entfernung, in der noch ganz traditionell gebacken wird. Das Kuchenangebot ist auch sehr vielfältig. Angeschlossen ist ein Café, in dem das Personal die Bestellung noch am Tisch aufnimmt und an den Tisch bringt. Das alles ist nicht teurer, als in anderen Bäckereien oder Back-Shops.

Wenn ich also mal etwas Besonderes zum Café möchte, nehme ich den längeren Weg in Kauf. Demnächst vielleicht auch zum Frühstück am Samstag oder Sonntag, für unschlagbare 5,80 Euro.

Zum Handwerk?
Teils wird es immer schwieriger, einen Termin bei einem Handwerker oder besagter Kfz-Werkstatt zu bekommen. Aber auch da bieten sich Alternativen. Z.B. habe ich mich nach 3 Anrufen entschlossen, meine Kfz-Batterie selbst zu ersetzen. Das mache ich nicht mit Spaß, aber erstens bekomme ich die Marken-Batterie schnellsten geliefert und das ca. 50-60 Euro günstiger als in der Kfz-Werkstatt. Die Einbaukosten von 20 bis 30 Euro sparte ich zusätzlich. Bei einem Ölwechsel kann ich überlegen, ob ich die Fachwerkstatt am Ort besuche, bei dem die Terminbuchung aber einen oder zwei Anläufe benötigt. Gerne behält man das Auto den ganzen Tag, damit man den Ölwechsel zwischendurch reinschieben kann. Die Folge ist, ich bin ohne Kfz und muss etwas organisieren, um mobil zu sein. Die Alternative – zu der ich noch nie gegriffen habe – ist, ich fahre die 30 Minuten nach Hamburg, besuche eine dieser Werkstatt-Ketten und bekomme den Ölwechsel nicht nur für 99 Euro statt 165 Euro. Nein, es gibt auch keine Wartezeit.

Was will ich damit sagen?
Wir sollten es nicht übertreiben, denn wir bekommen garantiert eine Retourkutsche. Unternehmen können nicht ständig die Preise erhöhen, ebenso wie Arbeitnehmer nicht ständig höhere Löhne fordern können. Das alles muss bezahlt werden.

Ich denke, wenn man bereit ist, sich etwas mehr Mühe zu geben und mehr Kreativität an den Tag zu legen, kann man viele Probleme auch anderes lösen.

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Alternativ kann man natürlich Kunden auch warten lassen und wenn sie dann später einmal an die Reihe kommen, mit immer höheren Preisen zur Kasse bitten.